At this very same time last year, things were so different…

Dieses Bild hat mich gerade wieder ins grübeln gebracht. Wenn ich so an letztes Jahr zurückdenke – meine ersten Wochen am Campus. Ich kannte J. schon vom Brückenkurs und wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und sind jeden Tag zusammen zur Uni gegangen. Gleichzeitig hatte ich aber auch noch viel mit drei anderen Mädels vom Brückenkurs zu tun und bin mit ihnen regelmäßig ins Kino – eine davon wurde meine jetztige Mitfahrgelegenheit und die anderen beiden sehe ich kaum noch. Ich war so unsicher damals, ob das wirklich das richtige sei…und ständig überfordert war ich auch.

Vollkommen Zuhause fühle ich mich immer noch nicht am Campus, aber wenn ich daran zurückdenke wie anders alles noch vor einem Jahr war…es wird besser !

Es wird immer besser. Ich schwimme jetzt mehr mit dem Strom – ohne mich wirklich anzupassen. Ich bin wie ich bin und verbiege mich nicht, doch ich sehe die Sachen viel gelassener und lasse alles gemütlich auf mich zukommen. Was passiert passiert nunmal, es hat auch alles seinen Grund und ich lerne daraus, aber allgemein versuche ich jetzt intensiver, die Zeit einfach zu genießen und das Beste aus allen Situationen zu machen.

Klar habe ich immer mal wieder meine Phasen in denen einfach alles scheiße ist und ich fühle mich immer noch regelmäßig einsam in meiner kleinen Bude, auch wenn ich den ganzen Tag von tollen Leuten umgeben war – aber das gehört halt zu mir. Ich habe nunmal meine Ecken und Kanten, damit muss ich eben lernen zu leben. Doch es wird definitiv besser !!!

Die Ruhe nach dem Sturm

Es ist vollbracht – drei Wochen, fünf Klausuren und mindestens zehn Nervenzusammenbrüche später habe ich die Klausurphase und somit auch das Sommersemester 2015 endlich heil überstanden und nun blicke ich sieben wunderschönen Uni-freien Wochen entgegen, in welchen ich so einiges geplant habe. Kurz gesagt wird es wohl ein hübsches Dreieck zwischen Abenteuer (Roadtrip nach Belgien, Wandern in Irland), Arbeiten (auf jeden Fall wieder oft kellnern und vielleicht bekomme ich bald noch eine Zusage für mein zweiwöchiges Fachpraktikum) und als Spitze des Ganzen noch eine gewaltige Portion chillen oben drauf. A. und Mk. haben mir ein paar interessante Bücher ausgeliehen die ich dann draußen in unseren neuen Gartenmöbeln lesen kann, ich hab mir vorgenommen Supernatural zu schauen und nächste Woche würde ich gerne in die Stadt fahren und mir das Longboard kaufen, um dann abends gemütlich an der Mosel entlang zu cruisen und zur Eisdiele zu rollen :))

Alles in allem kann es nun also nur noch besser werden, jetzt wo endlich alle Klausuren geschrieben sind. Und angefangen bergauf zu gehen hat es bereits gestern. Nachdem ich die letzte Klausur abgegeben hatte – die eigentlich ganz ordentlich lief…dafür, dass ich nur zwei Tage Zeit hatte um 24 Seiten Zusammnfassung zu lernen und allein schon mit Ch. fünf Stunden lang am See saß und ununterbrochen lernte, lief es sogar richig gut. Jedenfalls hörte ich danach, dass die Ergebnisse von Analysis bereits hochgeladen wurden und so schaute ich nach anfänglichem Zögern dann doch auf meinem Handy nach und betete einfach, dass ich den zweiten Versuch bestanden hätte. Schließlich war die Klausur wirklich nicht schwer und nachdem ich so viel gelernt hatte (auch wenn ich das Wochenende nicht mehr genutzt habe, da ich unsere neuen Mitbewohner begrüßen musste – näheres dazu vielleicht später), hoffte ich einfach nur, dass es diesmal gereicht hatte. So öffnete ich also meine Notenübersicht und sah zuerst nur grüne Felder – allein das brachte mein Herz schon in Wallungen…aber als ich dann zur Seite scrollte und dort tatsächlich “Analysis II – 3.0“ fiel mir ein unglaublicher Stein vom Herzen und die fehlende Last auf meinen Schultern ließ mich wie wild durch das Foyer hüpfen. Schöner hätten die Ferien wirklich nicht anfangen können.

…ok fast nicht schöner. Denn nachdem ich mich von ein paar anderen meiner Mitstudenten verabschiedet hatte lud ich Mth. und Mk. zu mir nach Hause ein und wir räumten meinen Kühlschrank aus und kochten uns zum Mittag erstmal Reste in ’ner Auflaufform mit Käse überbacken. Das war dann eine solide Basis um zugleich mit Berenzen auf unseren Erfolg anzustoßen….und die Ferien…und Therdy…und Keule und Knödel…oje, es wurden dann doch ein paar mehr Shots ^^

Aber hey, ich drehte meine neuen Boxen laut auf und wir erzählten uns ein paar blöde Stories und hatten ne menge Spaß und das ist ja alles worauf es ankommt.

Letztes Semester nach der letzten Klausur ließ ich mit J. die Ciderflaschen klirren, bevor wir uns dann zwei Tage in ihrem Bett einkuschelten, Pizza aßen und ihren Kühlschrank plünderten und dabei Greys guckten. Und bevor wir dann nach einem lustigen Vortag im Schwimmbad beide nach Hause gefahren sind frühstückten wir noch bei D. – wobei wir beide eigentlich nicht so wirklich Lust darauf hatten. Das Frühstück haben D. und ich beibehalten und so saß ich heute morgen drei Stunden lang bei ihm und seiner Freundin, frühstückte gemütlich mit den beiden und danach saß ich noch ne Ewigkeit in seinem Zimmer und wir gaben die bescheuertsden Schlagwörter bei Spotify ein und lachten uns schlapp über den albernsten Gangster Rap oder Kinderlieder wie “Nina mag nur Nudeln“. Wieder ein schöner Abschluss und ich bin froh, dass ich wenigstens zu D. den Kontakt behalten habe…so ganz bin ich immer noch nicht drüber hinweg, wie unglaublich viel sich in diesem Semester geändert hat und vielleicht werde ich das auch nie vollständig. Vielleicht werde ich immer mal wieder daran denken und mir dann vorwerfen, dass das alles meine Schuld ist und was ich doch für einen Mist gemacht habe…doch ich denke die langen Ferien werden mir auf jeden Fall helfen, damit ein bisschen Gras über die Sache wachsen kann.

Die Klausurphase rückt näher

Kaum zu fassen, wie schnell die Zeit jetzt wieder vergangen ist. In zwei Tagen schreibe ich doch tatsächlich meine erste Klausur – und dann auch noch Englisch. Es ist ja nicht so als ob ich für dieses Fach schon vier Hausarbeiten geschrieben und eine Präsentation gehalten habe. Oh nein, das reicht natürlich noch nicht an Zeitaufwand, jetzt muss ich den ganzen Scheiß tatsächlich auch noch auswendig lernen…

(Und das alles innerhalb von drei Tagen, weil mein ganzes Wochenende eigentlich nur aus Arbeiten und in der Stadt nach passenden Wanderschuhen suchen bestand)

Naja, es nützt ja alles nichts und da ich heute nur eine Vorlesung um neun Uhr morgens und eine um sechs Uhr abends hatte habe ich die lange Zeitspanne dazwischen genutzt, um den Fragenkatalog zu beantworten, die Zusammenfassungen der einzelnen Referate durchzulesen und mir zwischendurch nochmal Statistik und Algebra anzuschauen (denn diese Klausur habe ich am Montag ja auch bereits vor mir….oh man, hab ich schon erwähnt wie krass schnell die Zeit momentan vergeht ?)

Also ich habe auf jeden Fall schon mal viel mehr für das Studium getan als während des letzten Semsters – was vielleicht einfach daran liegt dass ich nun nicht mehr so viel abends mit anderen unternehme und viel länger freiwillig an der Uni bleibe um zu lernen (entweder alleine oder mit ein paar Leuten aus meinem Studiengang) – aber trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass die Zeit einfach nicht ausreicht und ich nie wirklich gut vorbereitet sein werde. Ich versuche ja mein Bestes und lerne so viel und so lange ich kann, doch manchmal geht einfach nichts mehr. Heute Mittag hatte ich zum Beispiel eine Phase, in der mich meine kleine Bude mega angekotzt hat und ich einfach nur noch raus wollte. Spazieren gehen war bei 30 Grad aber irgendwie keine richtige Option, also bin ich zur Uni gegangen und wollte dort eigentlich in einem klimatisierten Arbeitsraum lernen…vorher habe ich aber noch zwei Mädels aus meinem Studiengang getroffen und mich erstmal mit ihnen unterhalten. Als ich dann endlich auf dem Weg zum Compurerraum war kam mir B. entgegen, die mir endlich eine zufriedenstellende Antwort auf mein Problem mit dieser blöden Statistikaufgabe geben konnte und ich habe stolz festgestellt, dass ich gar nicht mal so verkehrt lag. Das motivierte mich dann nochmal, eine Stunde lang an Englisch zu sitzen, bevor ich zu D. ging um ihm meinem Zweitschlüssel zu geben (nachdem ich mich am sonntag Abend ausgesperrt hatte wollte ich es unbedingt vermeiden, dass meine Mami noch ein weiteres Mal um zehn Uhr abends an den Campus fahren muss – auch wenn ich sie unglaublich dafür liebe dass sie so schnell gekommen ist und nichtmals sauer mit mir war, während ich mich total über mich selbst aufgeregt habe).

Hach ja, es war heute mal wieder ein langer Tag und ich denke, es ist genug für heute. Ich gebe einfach jeden Tag mein Bestes und irgendwie werde ich die Klausurphase schon überstehen. Immer das Ziel vor Augen, dass endlich bald Semesterferien sind :))

Aber es war eine gute Entscheidung, meinem Zimmer für ein paar Stunden zu entfliehen und es war super cool, die ganzen Menschen heute zu treffen und sich einfach ein bisschen zu unterhalten, auch wenns natürlich mal wieder um die Uni ging. Ich bin mal gespannt wie das wird wenn ab Freitag gar keine Vorlesungen mehr sind und die leute nur noch für die Klausuren herkommen, wie einsam ich mich dann fühle….

Denn es geht mir sehr sehr gut….

Als ich diesen Satz vor ein paar Monaten von meiner Lieblingsyoutuberin Hannah Hart hörte konnte ich nur den Kopf schütteln, denn so wirklich verstehen konnte ich noch nicht, warum man vorgeben sollte, glücklich zu sein, obwohl man es gar nicht ist..

Doch heute…L. fragte mich ob meine Termine bei der Physchotante etwas geholfen hatten und aus meiner anfangs sehr euphemistischen Antwort wurde etwas, mit dem ich eigentlich nicht gerechtnet hatte. Etwas wirklich ehrliches, etwas von Herzen kommendes. Eigentlich sollte es eher gefaked sein doch letzten Endes lese ich es erneut und stelle fest…vielleicht habe ich es ja wirklich geschafft. Vielleicht hatte ich einfach einen absoluten Tiefpunkt in meinem Leben erreicht und nun festgestellt, dass sich etwas an meiner Einstellung ändern muss, damit ich wieder zu mir selbst finde. Die Gespräche über die Vergangenheit haben mir wohl deutlich gemacht, wie stolz ich auf mich sein kann. Das Abi mehr oder weniger alleine bestehen und mich durch die Schulzeit kämpfen, durch den Anzug mitsammt Fliege am Abschlussball vielleicht deutlich aus der Menge herausstechen, mich aber dafür nicht verstellen und mit dem Strom schwimmen sondern so bleiben wie ich nun mal bin….und ganz im Ernst ? Nachdem ich zwei Monate lang in Island war und ganz alleine dorthin gereist bin, wovor habe ich eigentlich noch Angst ? Was hält mich davon ab, meinen Weg alleine zu gehen ? Das habe ich doch schonmal geschafft und nichts hält mich auf, wenn ich etwas wirklich möchte.

Klar, zu Zweit ist alles schöner doch wenn man mal auf die letzten Wochen zurückblickt – ich bin nie wirklich alleine. Eis essen in einer Freistunde, einen freien Tag am See genießen, eine Beachparty bei der ich von einem fremden Typ zu dem aufgebauten Pool getragen wurde, nur um dann mitsammt Schuhen baden zu gehen (das ist vorgestern passiert – und für die Aktion gab es einen 5l Eimer Sangria…was man nicht alles tut für gratis Alkohol – und es war richtig lustig und ne super Abkühlung ^^), mit meinen beiden Ginger-Twins beim Praktikum jede Menge Unsinn reden, das Wochenende in einem klimatisierten PC-Raum verbringen während es druaßen 40 Grad sind, sich die Woche über mit Mitstudenten (ich werde dieses Fachwort wohl einfach nie lernen…Kommunitoren ?!) treffen und zusammen Aufgaben rechnen….ich bin nicht alleine ! Vielleicht habe ich keine allerbeste super duper Freundinn für alles aber momentan denke ich, ist das auch besser so. Ich hab ne Menge Bekannte mit denen ich einfach Zeit verbringen kann und es ist alles super einfach und ungebunden und nicht kompliziert.

Momentan gebe ich einfach mein Bestes und bereite mich so gut ich kann auf die Klausuren vor (ob ich bestehe oder nicht – hauptsache nicht verzweifeln und sein Bestes geben – und wenns halt gar nicht klappt kann ich immer noch gucken, wie mein Plan B denn aussieht…aber ich bin jung und habe noch Zeit und der ganze Stress bringt mich nur um als dass es irgendetwas anderes bringt).

Also ja, momentan bin ich super tiefenentspannt und ich hoffe einfach nur, dass es so bleibt ! Ich will, dass es so bleibt denn momentan bin ich wirklich glücklich.

“Also ich war jetzt vier Mal dort und es hat mir wirklich weitergeholfen. Ich hatte einfach komplett die balance verloren aber jetzt ist alles wieder gut. Ich bin suuuper tiefenendspannt momentan, mache mir keine Sorgen mehr sondern geb einfach mein bestes und hoffe auf das Beste. So viel Stress ist in den letzten Wochen von mir abgefallen und ich bin gelassener geworden und super ausgeglichen. Ich hab ne super tolle Familie die mich unterstützt, Zuhause Freunde auf die ich mich verlassen kann, hier am Campus auch nette Leute mit denen man die Uni gut überstehen kann und Spaß hat oder einfach nur entspannt lernen kann, ich freu mich mega auf die Semesterferien und die ganzen damit verbundenen Urlaube…joar…

…kp was ich noch schreiben soll. Es ist einfach besser, das zu sehen und dankbar über das zu sein was ich momentan habe und stolz darauf zu sein was ich schon erreicht habe als traurig über das zu sein was ich nicht habe oder nicht bin…also…alles ist gut (Peace-Zeichen).“

Ja das merkt man das du komplett anders bist. Aber freut mich wenn es geklappt hat. Aber was haben die denn gemacht dass das jetzt von heut auf morgen geklappt hat deine Einstellung zu ändern ?

“Also so wirklich geändert habe ich mich nicht so wahnsinnig, eher wieder zu mir selbst gefunden. Ich war während des Abis und besonders die zwei Monate in Island total ruhig und tiefenentspannt und hab einfach immer das beste aus jeder Situation gemacht und wenn mal was nicht so geklappt hat mich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen lassen. Aber irgendwie hab ich diese Eigenschaft (glaube einer meiner wichtigsten) hier am Campus total verloren gehabt.

Aber ich denk ich hab jetzt einfach wieder zu mir selbst gefunden und zu alter größe gefunden…vielleicht brauchte ich einfach nur jemanden, der mir meine Stärken wieder bewusst macht, als ich nur noch meine Schwächen sehen konnte.“

Was man Wert ist und was andere menschen für einen tun würden…

….wie sich heute herausgestellt hat ist das bei mir leider nicht sehr viel . :/

“Um zu wissen, was man auf dieser Welt für einen Wert hat, muss man zuerst wissen, wer einen wiegt. Und da ich es bin der dich auf die Maßwaage legt musst du wissen, dass du gaaaaaanz viel Wert bist.“

So oder so ähnlich ging dieses kleine Sprüchlein, dass Ju. mir vor vielen Jahren einmal auf einen Herzförmigen Zettel geschrieben hat und heute musste ich wieder daran denken.

Ich hatte versucht, dieses Jahr keine Erwartungen mehr an meinen Geburtstag zu haben, da das in den letzten Jahren ja immer so eine Sache war. Letztes Jahr in Island lehrte Annika mich, dass dieser Tag ein ganz normaler Arbeitstag wie jeder andere auch ist, dass es sich für mich nicht lohnt, einen großen Aufwand zu betreiben und dass ich mich schon geehrt fühlen darf, wenn ich nicht um sieben Uhr aufstehen und Melken muss, dass ich sonst jedoch nichts zu erwarten habe.

Auch die Jahre davor waren nichts besonderes – ich hatte ja nie wirklich Freunde mit denen ich eine Party hätte feiern können, also kamen jedes Jahr Oma und Opa und dann wurde ein Stück Kuchen gegessen. Als ich klein war kamen sogar meine Cousinen noch immer und wir spielten zusammen in meinem Zimmer oben, während es draußen meistens gewitterte.

Ich hatte also keine großen Erwartungen mehr – aber ich habe in den zwei Semestern hier am Campus eine so tolle Freundin und fast schon Seelenverwandte in J. gefunden, das machte mir dann doch schon Hoffnungen, dass der Tag ganz schön werden konnte. Und schließlich hatten wir beide in letzter Zeit schon so viele unvergessliche Momente erlebt,…ich dachte einfach, sie würde mich mit irgendetwas überraschen und wir hätten einen tollen Tag.

Also wartete ich um halb Zwölf gespannt, bis die erste Folge der zweiten Staffel Carmilla online ging (eine kleine Webseries, die ich ganz toll finde) und schaute dann bis Mitternacht pausenlos auf die Uhr und lauschte, ob vom Flur schon Geräusche kamen. Ich war eigentlich ziemlich sicher, dass es um Punkt 0:00 Uhr an meiner Tür klingeln würde und so wartete ich gespannt….und wartete….und wartete….

Es kam leider niemand, J. war um 23:50 zuletzt online und auch ansonsten war niemand mehr wach, der mich hätte gratulieren können und so blieb ich noch bis um 02:00 Uhr auf und grübelte vor mich hin…der Tag hätte definitiv schöner starten können aber ok, es blieben ja immerhin noch 22 Stunden und damit mehr als genug Zeit, diesen Tag unvergesslich zu machen.

Ein paar Stunden später kroch ich dann aus meinem Hochbett, ging duschen, schob meinen kleinen armseeligen Tassenkuchen (die Zutaten hatte ich mir bei D. geklaut) in den Ofen. Er hatte am ende nicht nur einen flüssigen Schokoladenkern, nein, der komplette Kern war noch geschmolzen und so vermischte sich der warme Teig mit der Schokolade….und ehrlich gesagt schmeckte es gar nicht mal so schlecht.

Um kurz nach Neun war es dann auch endlich soweit und Jenny klingelte an der Tür – nicht nur mit einem super niedlichem Osterlamm Kuchen, sondern auch mit Geschenken. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich den Teehai wirklich mal erwähnt hatte, doch kurze Zeit später schwamm Sharky bereits in der Teetasse, während ich mir strahlend ihre gebastelte Fotocollage anschaute :))

Die Laune schlug dann aber schlagartig um, als ich zu ihr meinte, wir könnten ja Therdy schwänzen und uns einen schönen Tag machen und sie dies verneinte. ich habe vor ein paar Tagen, als sie den Vorschlag machte, ja abgelehnt und außerdem habe sie letzte Woche bereits gefehlt. Anfangs dachte ich, das könne sie jetzt aber nicht ernst meinen und redete von einem gemütlichen DVD Tag mit dem Lammkuchen…bis sie dann meinte, ich solle sie doch nicht negativ beeinflussen und sie würde mich gleich abholen kommen – und dann ging sie !

Vollkommen perplex saß ich nun da und wusste nicht, ob sie das jetzt wirklich ernst meinte, oder ob sie gleich einfach wieder kommen würde mit der DVD in der Hand, so nach dem Motto “Ha, natürlich hab ich dich verarscht. Heute ist schließlich dein Geburtstag und selbstverständlich machen wir uns einen super Tag.“

Doch so lief die Story leider nicht. Sie kam mich mit L. zusammen abholen und dann gingen wir zur Uni – wo ich 3 Stunden lang wütend auf die Tafel starrte, irgendwelche Formeln abschrieb ohne irgendetwas davon zu verstehen und innerlich einfach nur kochte. In mir brodelte es und am liebsten wäre ich in die Luft gegangen und vollkommen explodiert, so     Eyjafjallajokull Style mäßig. ich war einfach nur sooo sauer und als sie dann noch meinte, die zweite Stunde wäre doch ganz ok gewesen, hätte ich ihr am liebsten eine geknallt.

Aber damit war der Tag noch nicht zuende, oh nein, noch ließ man mir keine Ruhe. Nach einer kleinen Pause, in der ich dann mein Zimmer aufräumen durfte, ging es wieder zur Uni. Die beiden sagten nun überhaupt nichts mehr und in dem beschissenen Tutorium verstand ich auch absolut nichts – was aber vielleicht einfach daran lag dass ich nichts verstehen WOLLTE. Wieder saß ich neben J – die am Ende der Stunde stolz verkündete, dass sie wirklich froh war, dort gewesen zu sein, da sie etwas verstanden habe und es gar nicht mal so schlecht lief. Das brachte das Faß fast vollkommen zum überlaufen und ich war sooo pissig, dass ich richtig erleichtert war, als die beiden sich an der Tür von mir verabschiedeten. Zu J. musste ich auch gar nicht mehr gehen bevor meine Mutter mich abholen kam, sie wollte sich lieber jetzt von verabschieden.

Tja…so ist das halt…

Eigentlich wollte ich nicht, dass meine Mutter mich abholen kommt, da ich dachte, J. hätte vielleicht etwas geplant und wir würden uns einen schönen Tag machen – doch als ich ihr von den Plänen meiner Eltern erzählte meinte sie nur “Ist doch klasse, hier hast du ja eh nix besseres vor oder ?“ und da ich nicht erwiedern wollte “naja, kommt drauf an was du noch so vorhast“….hätte ich das mal besser gesagt, dann hätte ich nämlich gewusst, dass ihr Freund wieder vorbeikommt und sie absolut gar nichts geplant hat, was auch nur im entferntesten mit mir zu tun hat.

Das war es also…mein Geburtstag….und ich hatte wirklich gedacht, es würde sich etwas ändern – wie naiv war ich eigentlich ?

Achja…sorry….das war ja noch nicht mal die ganze Geschichte. Nach dem Essen bin ich zu Mel gefahren, da ich nicht alleine sein wollte und dachte, wenn der Anfang des Tages schon scheiße lief, vielleicht bekommt er wenigstens ein passables Ende. Doch auch diese Rechnung ging nicht auf. Mel gratulierte mich nur kurz und bei dem darauffolgenden Spaziergang durfte ich mir dann drei Stunden lang ihre Probleme über die Uni anhören und mich dann selbst mal so richtig auskotzen. Niemand hörte dem anderen s wirklich zu und ging auf ihn ein, wir redeten einfach nur vor uns hin….und saßen danach schweigend auf der Couch und schauten uns einen Film an, den ich ehrlich gesagt ziemlich langweilig fand und so war ich auch ganz erleichtert, als er vorbei war und ich nach Hause fahren konnte.

…zu dem zeitpunkt war mein Geburtstag dann auch schon vorbei. Und was lerne ich daraus :

“Nichts ist schmerzlicher, als sich der Isolation hinzugeben, nur weil man glaubt, so am besten klarzukommen.“

Doch ich fürchte, dass ist der einzige Weg, wie ich das hier überhaupt überleben kann.

Es macht mich einfach nur traurig, warum alles so läuft. Wenn jeder wirklich bekommt was er verdient, was mache ich denn falsch, um so etwas verdient zu haben ? Ich habe Nici ein mega süßes Geburtstagsgeschenk geschickt, ich war nach meiner 7h Schicht am Wochenende um 21:59 noch im Edeka, nur um meinen Eltern nach der Gartenarbeit eine kleine Freude zu bereiten und ihnen Eis zu kaufen….ich habe für J den ganzen Mittwoch geschwänzt !! Als es ihr nicht gut ging hatte ich absolut kein Problem damit und habe nicht einmal eine Sekunde gezögert. Ich hab mich aus dem Haus geschlichen, um in der Mensa Pommes zu kaufen und ich habe ihr eine Höhle aus decken gebastelt, in der wir beide dann lagen und einen Film geguckt haben. Das war sie mir Wert – ich wollte einfach nur, dass es ihr besser geht und sie hätte von mir aus auch um drei Uhr nachts noch bei mir klingeln können und ich hätte alles für sie gemacht.

Ist das falsch ? Ich meine – warum kümmere ich mich immer so um andere Personen und niemand kümmert sich genug um mich ?

Ständig gebe ich alles was ich habe, doch im Gegensatz dazu scheine ich es nicht mal wert zu sein, einen Tag zu schwänzen (und es wäre nichtmals schlimm gewesen da ich die Unterlagen eh bekommen hätte) und mir eine Freude zu bereiten.

Ich habe es nun satt – dann beiße ich mich halt alleine hier durch. Ich bin diesen scheiß Weg bisjetzt schon lange genug gegangen und wenn es sein muss, kämpfe ich mich noch  ein bisschen länger alleine durch.

Erkenntnis des Tages : ich bin niemandem so viel Wert wie mir selbst.

Eine Ehrenrunde nach der anderen drehen…

Yay, in Physik bin ich nun auch noch durchgefallen. Die Durchfallquote lag bei unglaublichen 83,5 % und ich bin voll dabei – na super. Und dabei war es noch lange nicht so knapp, wie ich eigentlich erwartet hatte….aber so ist das ja in letzter zeit häufig, dass mich mein Bauchgefühl im Stich lässt und und ich mich immer besser schätze als ich in Wahrheit bin.

So darf ich mich also nächstes Semester nochmal in die Vorlesung setzen – außer wenn ich jetzt Chemie und Analysis auch nicht bestehen sollte (und davon gehe ich fast schon aus). Denn dann tue ich es mir den ganzen Stress mit zwei Drittversuchen und einem Zweitversuch wirklich nicht mehr an und suche mir etwas anderes, denn dann muss ich wirklich einsehen dass es absolut nichts bringt, mich hier weiterhin durchzuquälen.

Es wäre nur so unglaublich schön gewesen, wenn ich ein Mal etwas bestanden hätte und L. nicht….aber das wäre ja auch zu schön gewesen. Da sieht man es mal wieder, dass es am Ende Scheißegal ist, wie viel man für die Klausur gelernt hat und wie sehr man sich bemüht hat – eine miese Aufgabe, mit der man nie im leben gerechnet hätte und die ganze Arbeit war umsonst.

Na das kann ja jetzt noch ein schöner Tag hier ganz alleine am Campus werden. Da nützt selbst die Sonne und der blaue Himmel nichts – ich mag einfach nur noch ganz weit weg von hier und nie wiederkommen. Wohin ? Keine Ahnung, irgendwohin wo mich niemand kennt und ich mir ein neues Leben aufbauen kann. Mein Altes geht nämlich grade steil den Berg runter….man könnte schon fast vom freien Fall sprechen – also rast mein Leben genauso schnell Richtung Boden wie dieser blöde Blumenpott, der in der Klausur vom Fensterbrett gestürzt ist.

Hin und her und hin und her…

Meine Gefühle fahren immer noch Achterbahn. Gestern Abend war ich noch guter Dinge, dass schon alles gut wird und es auch gar nicht mal so schlimm ist, etwas zu Dritt zu machen. Und heute ? Tja – im Algebra Tutorium morgens um Neun waren J und ich beide etwas grummelig, da wir beide nicht wirklich gut geschlafen hatten und dementsprechend war die Stimmung etwas getrübt. Nach der Übung wollte sie sich dann etwas ins Bett legen und so verbrachte ich den ganzen Tag alleine vorm Laptop und schaute How I met your mother, während ich dann bei unserer nächsten Vorlesung um Vier erfahren habe, dass die beiden es sich gemütlich gemacht haben und eine DVD angeschaut haben. Aber hauptsache mal unser Greys Anatomy und Pizza Abend fällt aus, weil J nach ihrer Organische Chemie Vorlesung (die ich Dank Analysis ja schieben muss – darüber werde ich wohl nie hinweg kommen) direkt nach Hause gefahren ist.

L. hat sich übrigens kurz danach verabschiedet, da sie bei der Vorbereitung ihres Geburtstags helfen muss…der am Samastag stattfindet. Keine Ahnung, was das für eine riesen Party sein soll, dass man sie bereits dienstags Abends vorbereiten muss aber ok – auf ihre Anwesenheit kann ich eh getrost verzichten.

Und so sitze ich hier nun alleine in meinem Zimmerchen, schreibe entweder sinnlosen Kram ab (eben zb den korrigierten Kontingenzkoeffizienten – alleine dieses Wort musste ich schon zwei Mal korrigieren, da ich mich mehrfach verschrieben hab…und einfach keine Lust mehr hatte) oder vertreibe mir die Zeit irgendwie mit Tumblr, Youtube, andere auf Whatsapp stalken….Gott bin ich einsam. Aber daran muss ich mich jetzt wohl gewöhnen, denn ich glaube nicht, dass das der letzte Tag sein wird, an dem keiner spontan klingeln kommt oder mich einfach so zu sich einläd, weil er sich grade einsam fühlt. Nein, J. wird sich glaube ich solange sie dort wohnt nie wieder einsam fühlen…dafür ich mich umso mehr.

G. meinte vor ein paar Wochen mal, als ich ihr darüber geschrieben hab wie super die Menschen hier sind und dass ich eine absolut umwerfende beste Freundin gefunden habe, die eigentlich so ziemlich der einzige Grund ist, warum ich noch hier bin, dass ich mein Leben nie nach anderen Leuten ausrichten sollte. Nunja….ich gebe es wirklich ungerne zu – aber sie hatte recht. Es war wirklich naiv von mir zu denken, dass unser ganzes Studium nun so weitergehen könnte wie das erste Semester und dass wir beiden alles zusammen machen würden – aber da hatte ich die Rechnung wohl ohne L gemacht und das hat mir letzten Endes das Genick gebrochen.

Ich bin ehrlich: ich glaube, dieses zweite Semester wird auch mein letztes sein, länger halte ich es hier nicht aus. Ich platze vor Eifersucht und/oder Einsamkeit, die Fächer sind teilweise der blanke Horror, ich habe jetzt schon mehr als genug Nachklausuren und weiß, dass ich auch dieses Semester nicht alles bestehen werde und Fächer vor mich hinschieben werde….und der Campus hat mich zu einem wandelnden Wrack gemacht.

Ich war in der Oberstufe schon nie gerne alleine und hab mir immer eine beste Freundin gewünscht, mit der ich jede Menge lustige Sachen machen kann, aber ich habe es auch alleine ausgehalten, meine Einsamkeit in Hausaufgaben und Lernen erstickt und mich irgendwie durchgebissen. Nun aber, da ich weiß wie sich das anfühlt, jemanden zu haben mit dem man immer etwas unternehmen kann und der immer für einen da ist und für jeden Spaß zu haben ist….das macht das jetztige Allleinsein noch viel schlimmer.

Meine Mutter hatte mir angeboten, mich bereits heute (Dienstag) Abend abholen zu kommen, doch ich habe dankbar abgelehnt. Nicht nur, weil sie mich erst letzten Donnerstag außer Plan abholen kam (falls sich jemand nicht mehr daran erinnert, das war der Abend an dem ich einfach nur noch vom Campus weg wollte da ich mich von den beiden so furchtbar ausgeschlossen gefühlt habe) sondern auch, weil ich an diesem Wochenende Zuhause gemerkt habe, dass es die Sache nicht besser macht. J. und L. fahren zu ihren Freunden, ich hingegen fahre nur zu meiner stressigen Arbeit und meinem gemütlichen Bett – aber momentan lege ich auf beides keinen Wert mehr und wo ich vor mich hinvegetiere ist am Ende auch egal.

So werde ich morgen wohl super produktiv sein – aber nur, weil es in meinen 19m² ansonsten eh nichts zu tun gibt – und am Donnerstag geht es dann nach Hause. Ich weiß gar nicht worauf ich mich mehr freuen soll. Drei stressige Schichten im Restaurant (mit doppeltem Gästezuschlag durch den Feiertag und nur halbsoviel personal, yay) oder auf die tolle Hochzeit meiner Cousine. Das ist schon der nächste wunde Punkt. Während diese nämlich mit 23 Jahren und 7 Jahren in einer festen Beziehung (mit Hund und Haus) am Samstag heirate, rede ich mir mittlerweile ganz fleißig ein, dass ich wohl Asexuell sein muss und einfach nicht in der Lage bin, Gefühle für Irgendetwas – geschweige denn Irgendjemand –  zu entwickeln…oder dass ich einfach zu absolut nichts fähig bin und nächsten Monat denkbar schlecht (und wahrscheinlich ganz alleine hier am Campus) in meine ach so glorreichen Zwanziger starte…

Ich sollte diesen ehemaligen “Travelblog“ wirklich umbenennen. “Aus dem Leben eines depressiven Drama Llamas, das sich gerne einigelt und sich furchtbar einsam fühlt.“ Damit könnte man momentan so ziemlich jeden meiner Einträge kurz und knackig zusammenfassen. Ich kanns kaum noch erwarten, was die Zukunft so für mich bereit hält :/

…nah mal ganz im Ernst, die Zukunft kann mich am Arsch. Zeigt mir erst kurz, wie toll das Leben doch sein könnte und zwei Monate später “Ätsch, das wars jetzt mit deinem Glück, mehr bekommst du nicht. Pech gehabt, jetzt setz ich dir nen schönen Parasiten in die Nachbarwohnung und der bzw die macht dir all deine schönen Pläne kaputt.“

So langsam nähern wir uns dem Studentenleben

Und genau so ein Tag war heute. Denn anstatt endlich mit dem Lernen für die Chemieklausur anzufangen, haben J und ich uns endlich mal wie richtige Studenten verhalten und unseren ganzen Frust im Alkohol ertränkt. Ok, das klingt jetzt vielleicht düster – war aber wirklich richtig lustig ^^

Vielleicht sollte ich erstmal von vorne beginnen. Ich bin also am Sonntag Nachmittag direkt nach der Arbeit zum campus gefahren und habe dann gewartet, das J vorbeikommt, damit wir zusammen kochen können. Jedoch musste ich erst noch eine geschlagene Stunde auf sie warten und war deshalb schon leicht angefressen, aber das legte sich schlagartig, als sie dann endlich vor der Tür stand und wir zusammen plauderten, während die Nachos mit Salsasauce und Käse überbacken sich im Backofen bräunten. Nachdem wir diese gegessen hatten, wollten wir eigentlich mit dem Chemie lernen anfangen – jedoch hielt sich unsere Motivation sehr in Grenzen und die Vorfreude war eher bescheiden. Als J dann jedoch kurzerhand den Wodka holen ging und ein Dinner for One Trinkspiel vorschlug (ich hatte den Film bis zu diesem Zeitpunkt wirklich noch nie gesehen), wuchs unsere Laune exponentiell in die Höhe und so mischten wir uns das harte Zeug mit einem Liter Multi Vitamin und dann konnte die Party auch schon losgehen, Denn was darauf alles folgte, nachdem James dutzende Male über den Tiger gestolpert war und wir zusammen die Gläser hoben, lässt sich schwer in Worte fassen.

Ich verbrachte die nächsten Stunden damit, einfach nur wild loszulachen, teilweise unbegründet, aber manchmal doch sehr berechtigt. So riss J nach dem kurzen Film erst einmal das Fenster auf, weil ihr plötzlich sehr warm wurde und als wir dann ein Pizza Liferantenauto die straße entlangfahren sahen, war unser neuer Running Gag geboren. Wir schrien also lauthals “Pizzzzaaaaa“, wann immer wir uns zu zweit aus dem kleinen Fenster lehnten. Irgendwann rief J dann zusätzlich nur nach Erwin…und dass dieser uns Pizza besorgen solle.

An diesem Abend hat J dann auch herausgefunden, dass die Leiter meines Hochbettes nicht richtig festgeschraubt ist – und hat sie einfach mal zum anderen Ende des Bettes getragen, dort eingehängt und ist darauf herumgeklettert…so gut es in diesem Zustand dann noch ging. Und während ich in meinem Sitzsack lag und pausenlos vor mich hin prustete kippte J mehrfach gegen meine kleine Kleiderstange…bis sie diese Richtung Tür schob und schon im Begriff war, diese zu öffnen, bevor ich sie im letzten Moment noch daran hindern konnte. Wer weiß, wo sie sonst gelandet wäre. Aber auch sonst hatte J eine große Freude daran, auf den Flur zu gehen und einfach mal das Licht anzumachen oder den großartigen Versuch zu äußern, wir könnten doch auf dem Gang Squasch spielen (eigentlich meinte sie Speedminton, aber egal…).

Irgendwann riefen wir dann L an und nachdem ich beim ersten Mal direkt aufgelegt hatte sagte ich ihr beim zweiten Mal, sie solle uns Pizza bestellen. Auf die total verdutzte Antwort reagierte ich nur, indem ich den Hörer auflegte – mit den glorreichen Abschiedsworten “Ach lasch jut sein, Mel bestellt unsch jetsch Pizzaaaaaaa.“

Mel hatte ich übrigens zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich viele recht peinliche Selfies geschickt und mehr als nur ein paar betrunkene Nachrichten. Und nein, sie hat uns auch keine Pizza bestellt. Und auch Erwin, der dann nachher noch kurz vorbei kam um nach dem Rechten zu sehen (ich war gerade damit beschäftigt, die Chemie Karteikarten als Memorie zu benutzen und J wollte auch nicht an die Tür gehen, da sie Angst hatte, es waren die Nachbarn, die sich über uns beschweren würden) hat uns leider keine Pizza bestellt und so gab es in dieser Angelegenheit leider kein Happy End für uns.

Joar….was passierte an dem Abend sonst noch so Tolles ? Ehrlich gesagt erinnere ich mich gar nicht mehr an den ganzen Scheiß, den ich so gesagt bzw gemacht habe. J malte einen Stundenplan (indem so tolle Sachen wie Montags von 7-Apfel Pizza und von Apfel-Ananas Chemie lernen oder den ganzen Mittwoch nur Eis stand), sang ziemlich viel und ziemlich laut (und ich bin mir sehr sicher, dass viele der Songtexte entweder komplett erfunden oder mutwillig umgedichtet wurden) dann benannten wir meine beiden Zwiebeln Herbert und Hildtrud – wobei mir letztere leider runterfiel und überall kleine Stückchen Schale hinterließ. Aus irgendeinem Grund hängt nun eine Klopapierrolle an der Schnurr mit Bildern an meinem Hochbett, wir haben Mel über Whatsapp einen Apfel geschenkt und uns gegenseitig Komplimente gemacht, weil wir ja soooo toll sind,….und ziemlich viel Zeit lachend auf dem Sitzsack oder schreiend am Fenster verbracht.

Irgendwann nach Elf ist J dann in ihre Wohnung nebenan gegangen – wobei sie vorher wohl noch L vorspielen musste, dass sie gar nicht mal so betrunken ist, und ich bin auch recht schnell ins Bett gegangen….immer noch sehr angeheitert und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. :))

Ein Tag lang alle Sorgen vergessen

In den letzten Tagen ist so einiges passiert und ich dachte es ist mal wieder an der Zeit, einen kleinen Tagebucheintrag zu verfassen.

Drama mit L gibt es immer noch hin und wieder, aber es hält sich eigentlich im grünen Bereich. J und mich hat ihr Einzug nicht auseinander gebracht – eher noch mehr zusammengeschweißt. Am Montag habe ich Physik geschrieben…und es lief sehr bescheiden. Also ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich bestanden habe und wenn dann nur mit viel Glück und ganz knapp. Aber das Schlimmste daran ist nicht, dass ich nun in einem Jahr wieder zu Physik antanzen darf, sondern dass bisjetzt alle Nachklausuren schwerer von der Anforderung her waren als die Erstklausur – und in Chemie habe ich nun auch eine grfürchtete Nachklausur vor mir, nachdem J und ich im Wintersemester ja durchgefallen sind (zusammen mit 81%).

So machten wir beide uns also am Dienstag Abend ganz fleißig einen Lernplan und strukturierten die verbleibenden sechs Wochen bis zur Klausur gut durch – nur um dann ernüchternd festzustellen, dass die Zeit hinten und vorne nicht ausreicht, um den ganzen Stoff durchzubekommen. Das frustrierte natürlich sehr und J wäre am liebsten nach Hause gefahren und hätte das komplette Studium hingeschmissen. Mir ging es nicht viel anders, abgesehen davon dass ich keinerlei Drang verspürte, Heim zu fahren, da das die Situation auch nicht besser machen könnte.

Aber am Ende blieb J wenigstens noch den Mittwoch am Campus und anstatt drei Stunden lang in Thermodynamik zu sitzen und unserem Prof mit seinem weißen Polomend, dass jeden Wet T-Shirt Contest gewonnen hätte, fragend anzustarren und alles stur von der Tafel abzukritzeln, bauten wir uns eine Höhle aus Decken und meinem riesigen Sitzsack, in der wir uns verkrochen und einen ziemlich mittelmäßigen Sat1 Film guckten. Fürs Mittagessen schlich ich mich nach draußen und zur Mensa, kaufte zwei Portionen Pommes und dann aßen wir diese zusammen mit J’s vegetarischem Schnitzel.

L. kam uns auch mal kurz besuchen und meinte nur, dass J wirklich gar nicht gut aussehen würde und sie sich dann heute mal ausruhen sollte (L wusste nichts von unserem bodenlosen Motivationstief und dass wir kurz davor waren, einfach aufzugeben. J hatte ihr nur erzählt, dass es ihr nicht so gut ginge und sie bauchweh habe – und an dieser Stelle bin ich nun wirklich froh, dass ich mich ganz frech vor die Tür gestellt habe, damit L nicht die Transportschalen mit den Pommes sehen oder riechen konnte. Das hätte der Notlüge einen kleinen Dämpfer versetzt….)

Jedenfalls hatten wir beide einen sehr erholsamen Tag und es tat richtig gut, die Uni einfach mal sausen zu lassen und sich nur um sich zu kümmern – sprich den Tag mit seiner besten Freundin zu verbringen und abgesehen von den regelmäßig auftretenden Panikanfällen über Chemie einfach mal ein paar Witze zu machen und den Moment zu genießen.

Ich gebe ehrlich zu, ich habe keine Ahnung ob ich nach diesem Semester noch hier am Campus sein werde oder ob ich das Studium abgebrochen haben werde und eine Ausbildung anfange, doch für genau solche Momente bin ich richtig dankbar und auch wenn dieser Lebensabschnitt vielleicht nicht so “erfolgreich“ wird, ich lerne momentan so viel über mich selbst und die kleinen Dinge, die dieses Leben wirklich lebenswert machen. Am Ende ist es besser, die Zeit hier genossen zu haben und ein paar tolle Erfahrungen gesammelt zu haben, als den ganzen Tag alleine vorm Schreibtisch zu verbringen und zu lernen.

Egal, wie die nächsten Wochen verlaufen werden, es nützt nicht viel, sich Panik ohne Ende zu machen – manchmal benötigt man einfach eine kleine Auszeit und sich daran zu erinnern, dass keine Minute verschwendet ist, solange man sie nur richtig nutzt.

Der Wahnsinn geht in die zweite Runde

Huhu ihr Lieben,

Ich gebe zu, dass es letzten Monat sehr ruhig hier war, das hat auch seinen Grund. Erst habe ich Nici besucht – die Blogs bleiben aber privat. Dann hatte ich ein paar größere und kleinere Krisen – die bleiben auch privat. Und außer in den Stunden, in denen ich arbeiten war, habe ich mich ziemlich viel gelangweilt und wusste nichts mit der ganzen Freizeit anzufangen – darüber lohnt es sich aber auch kaum zu berichten. Ich habe also mehr oder weniger den Großteil der Semesterferien mit Nichtstun verbracht und damit, alles rund um die Uni zu verdrängen.

Ich gebe zu, ich hätte die Zeit auch sinnvoller mit lernen verbringen können, gerade da in ein paar Wochen bereits die ersten beiden Nachklausuren anstehen, aber ich konnte mich einfach nicht motivieren und irgendwie habe ich die Hoffnung eh schon aufgegeben, diesen Studiengang abzuschließen. Aber dieses Loch wird sich bestimmt wieder schließen, wenn ich erst mal am Campus bei meinen beiden Mädels bin, jeden Tag in die Vorlesungen gehe, Skripte zum abschreiben und wiederholen hochgeladen werden, es vielleicht Tutorien gibt die ich besuchen kann…kurz gesagt: Wenn die Uni wieder losgeht, kommt auch meine Motivation wieder und dann wird das neue Semester schon irgendwie !

Erstmal muss ich jedoch 20 Arbeitsstunden Dauerstress überstehen – kellnern an Ostern ist einfach nur der banke Horror. Aber auf den darauf folgenden Dienstag kann ich mich schon freuen, da fahre ich nämlich für zwei Tage zum Campus. Einerseits, weil ich J unheimlich vermisse und andererseits muss ich die Chance ja nutzen, dass ich mit dem Auto fahren kann und somit auch schonmal einkaufen gehen kann. Mein Vorratsschrank ist nämlich am Ende des Semesters ziemlich leer geworden und in meinem Kühlschrank findet man außer Salsasauce glaube ich überhaupt nichts Essbares mehr.

Also, in zwei Wochen geht es wieder los und dann entfliehe ich dem Winterloch, in das ich mich Zuhause eingebuddelt habe und erlebe am Campus wieder etwas. Es wird bestimmt eine Menge gute und schlechte Momente geben, die ich mir dann von der Seele schreiben muss….