Unfassbar, aber ich werde jetzt doch tatsächlich einen durchweg positiven Blogeintrag über die Uni verfassen. Denn nach all der Plagerei hat es sich endlich mal gelohnt, so viel zu lernen. Ganz stolz sitze ich nun hier und schaue mir die Noten dieses Semesters an, sehe die ganzen kleinen grünen Felder und kann mein Glück kaum fassen.
Vor ein paar Tagen schrieb mir Bk, dass die Noten von Mosi online wären. Zur Erinnerung, das war meine letzte Klausur und sie lief so unfassbar gut, dass ich danach erstmal trinken musste. In den letzten Tagen hatte ich mich mehr oder weniger damit abgefunden, dass ich nun zusätzlich zu meinen beiden mündlichen Klausuren auch noch diese Nachklausur schreiben müsste direkt zu Anfang des neuen Semesters…theoretisch zumindest. Doch als ich dann in das online Notenverzeichnis schaute und das kleine grüne Kästchen sah, flippte ich komplett aus. Ich hatte tatsächlich bestanden – und das nichtmal schlecht und ziemlich knapp mit einer Punktlandung, sondern mit einer soliden 3.0. Und dabei war ich mir sehr sicher gewesen, keine 3 Punkte für meine Antworten zu bekommen, doch anscheinend war zwischen all den Mutmaßungen ein Fünkchen Wahrheit zu finden gewesen. Ehrlich gesagt kann ich es mir nicht so recht erklären, aber das spielt auch keine große Rolle. Hauptsache es bleibt grün und ich habe somit eine Sorge weniger im nächsten (und dann vielleicht doch letzten) Semester.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Zwei Tage später wurden die Noten für die nächste Klausur online gestellt und obwohl ich ein sehr gutes Gefühl hatte, konnte ich meine Note nicht richtig einschätzen, da der Professor seeeeehr streng korrigiert. Ich hoffte natürlich insgeheim, dass ich es vielleicht auf eine Zwei vor dem Komma geschafft haben könnte, machte mir andererseits aber keine großen Hoffnungen, um am Ende nicht zu enttäuscht zu sein. Doch als ich dann das System öffnete und meine Note sah…1.7. Ich war total geflashed. Erst brauchte ich ein paar Minuten, um überhaupt zu realisieren, was da auf meinem Handy für Zahlen standen – und dann fing ich fast schon ein wenig hystherisch an zu lachen und rannte zu meinen Eltern ins Wohnzimmer, um ihnen meine gute Note direkt unter die Nase zu reiben. Das Grinsen war mir auch eine Stunde später nicht vergangen und selbst am nächsten Tag, als ich erfuhr, dass ich mit Abstand die Beste gewesen war und die einzige Eins in einem Meer von Vieren geschrieben hatte, konnte ich nicht genau sagen, ob ich schon wieder grinste oder immer noch – aber es war ein verdammt gutes Gefühl. Ich bin sonst nie die Beste sondern gehöre zum unscheinbaren Mittelfeld, obwohl ich meist mehr lerne als so manch anderer. Dann ist es natürlich immer frustrierend zu sehen oder zu hören, dass man trotzdem keine gute Note erzielen konnte, obwohl man mehr Zeit investiert hat. Aber diesmal habe ich viel gelernt und am Schluss auch eine (wie ich finde sehr verdiente) gute Note bekommen und das macht mich sehr stolz und zufrieden mit meiner Leistung.
Und zum krönenden Abschluss ist dies nicht meine einzige Eins dieses Semester, denn in Bio habe ich auch eine 1.7 geschrieben und das verbessert nicht nur meinen Schnitt ein bisschen, sondern vor allem mein Ego. Ich weiß nicht genau, wie diese Klausur ausgefallen ist aber ich denke schon, dass es bei den anderen auch nicht schlecht lief. Trotzdem ist es immer toll, eine Eins zu bekommen und in meinem Studiengang ist das wirklich eine Seltenheit und auf jeden Fall sehr nützlich, um ein paar schlechte Noten auszugleichen. Schließlich habe ich mit Algebra und Thermodynamik zwei Punktlandungen (4.0) und auch sonst noch ein paar Dreier.
Eigentlich wollte ich mir ein paar Tage Urlaub in London gönnen, um neue Kraft zu tanken, das Sommersemester zu überstehen. Doch jetzt bin ich super motiviert und habe neue Hoffnung, dass ich im Sommer alle restlichen Klausuren schaffe und mich dann auf die Suche nach einem Bachelorplatz machen kann. Nach diesen tollen Klausurergebnissen fühle ich mich unbesiegbar und habe neuen Ehrgeiz gefunden. So fasse ich nun Skripte zusammen für die beiden Mündlichen, gönne mir dann einen halben Tag, um Serien zu schauen und schreibe dann noch ein paar Seiten ab. Natürlich, an manchen Tagen bin ich produktiver und an anderen lasse ich mich von Omi verwöhnen, gehe draußen spazieren und puzzle den halben Tag, doch alles in allem arbeite ich jeden Tag ein bisschen für die Uni und bin wieder recht zuversichtlich. So kann der Endspurt losgehen :))
Zwei Klausurergebnisse stehen noch aus und ehrlich gesagt wäre es fast schon zu viel des Guten, wenn ich die beiden jetzt auch noch gut bestehen würde. Ein gutes Gefühl hatte ich bei beiden nicht, aber es wäre schon schön, wenn ich wenigstens bestanden hätte. Dann könnte ich sie nach meinen beiden Mündlichen verbessern und hätte noch genug Zeit, mich auf die drei Klausuren am Ende des Semesters vorzubereiten. Aber auch wenn ich nicht bestehen sollte (wovon ich momentan ausgehe) finde ich dies vollkommen in Ordnung, da ich bisjetzt schon so viel Glück und gute Noten hatte. Die Nachklausuren werden (hoffe ich zumindest) genau zwischen den ersten beiden Klausuren zu Anfang des neuen Semesters und den drei Klausuren zum Ende der Vorlesungszeit liegen und das wäre vom Lernen her ok.
Ich lasse mich überraschen, wie lange mein Glück anhält. In der Zeit genieße ich die Tage ein bisschen, da ich bis auf weiteres nicht arbeiten muss. Es ist so wenig los im Restaurant, dass ich wenn dann nur spontan aushelfen kann, aber ich habe keinen festen Dienstplan mehr. Da kann ich Fastnacht ein bisschen ausführlicher feiern – auch wenn ich kein großer Fan bin, aber laute Musik ist immer gut, betrunkene Massen können ganz lustig sein und ich habe ja meinen dicken Tierpelz mit Thermounterwäsche gegen die frostigen Temperaturen. In diesem Sinne: Ein Dreifaches Helau !!!